Dieses Meditationsretreat findet auf Initiative einer Gruppe von Meditierenden statt, die 2014 aus dem ReSource-Projekt entstanden ist und sich seither weiter in Achtsamkeit, Mitgefühl und der Erforschung und Integration innerer Anteile übt. Dem Wunsch folgend, sich kontemplativ mit der schwierigen Emotion der Scham auseinanderzusetzen, biete ich dieses Retreat an. Es gibt noch wenige freie Plätze.
Voraussetzungen: Vertrautheit mit Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und dem Umgang mit schwierigen Emotionen. Die Teilnehmenden sollten ein Gespür dafür haben, welchen schambesetzten Themen sie sich zuwenden können, ohne sich emotional zu überfordern. Gerne kläre ich in einem telefonischen Vorgespräch mit Dir, ob das Retreat passend für Dich sein könnte.
Inhalt: Scham ist ein unangenehmes Gefühl. Es macht, dass wir am liebsten im Erdboden verschwinden oder uns auflösen würden. Es trennt uns: von uns selbst und von anderen. Scham kann so unangenehm sein, dass wir lieber etwas vermeiden, anstatt beschämt zu werden. An manchen Stellen ist das hilfreich und regelt unser soziales Miteinander auf stimmige Art. An anderen Stellen wird die Vermeidung selbst zu einem Problem und zieht weitere emotionale Schwierigkeiten nach sich.
Selbstmitgefühl ist ein natürliches Gegenmittel zur Scham: Es ermöglicht uns, mit uns selbst verbunden zu bleiben. Es erinnert uns, dass Scham zum Mensch-Sein gehört, wir also in der Erfahrung dieser Emotion nicht alleine sind . Und es erlaubt uns – wenn wir das wollen – Wege durch die Scham hindurch zu finden, anstatt sie zu vermeiden.
Manchmal ist Scham auch wie ein schützender Vorhang, der sich über etwas legt, was wir als noch schwieriger erleben als Scham.
Wenn wir den Vorhang ein wenig lüften, so kann das Selbstmitgefühl auch Stellen in uns berühren, die sonst unzugänglich bleiben. Was zuvor verschlossen und verfestigt war, kann beginnen sich zu lösen.
In diesem Retreat werden wir unsere Praxis der Achtsamkeit und des Selbstmitgefühls vertiefen, um Ressourcen zu aktivieren, mit denen wir uns dem Thema der Scham zuwenden können. So können wir erkunden, wie wir Scham erfahren, wie wir durch sie hindurch gehen und neue Räume der Selbstannahme und Lebendigkeit erschließen können.
Das Retreat im Überblick:
- Einführung in die Psychologie der Scham
- Persönliche und kulturelle Ursachen von Scham
- Ressourcen stärken: Achtsamkeit und Selbstmitgefühl
- Der Scham mit Selbstmitgefühl begegnen
- Dyaden: Die Erfahrung teilen, Menschlichkeit teilen
- Arbeit mit inneren Anteilen, die unsere Scham managen
- Stille: Um Achtsamkeit und Selbstmitgefühl tiefer in uns zu verwurzeln, verbringen wir das Retreat abgesehen von kleinen Vorträgen, Dyaden und Raum für Fragen & Antworten im Schweigen
Leitung: Susanne Heil hat von 2012-14 im ReSource-Projekt unterrichtet und die Übungen seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Mit ihrem Hintergrund als Körperpsychotherapeutin wird sie einen geschützten und vertrauensvollen Raum für die Auseinandersetzung mit diesem herausfordernden Thema schaffen.